2009/05/12

rechtslastig

Österreich ist ein Land, das gerne wegschaut. Diese Geschichte war zwar in den Medien halbwegs präsent, aber wo bleiben die Politiker, die sich dazu äußern? Wo ist die öffentliche Empörung? Wieso verflucht ist es in den Foren zu den diversen Artikeln die Ausnahme wenn das ganze verurteilt wird? Wieso versucht man stattdessen die Sache klein zu reden und das ganze als einzelne, dumme Lausbuben-Aktion abzustempeln?

Okay, versteht mich nicht falsch, der konkrete Auslöser dieser saudummen Tat ist bestimmt nicht zu gering in jugendlichem Leichtsinn zu finden. Dennoch: Hier spielt noch ein anderer großer, gefährlicher Faktor eine Rolle: "Rechts" zu sein ist wieder in, und das schon seit einiger Zeit.

Nicht zuletzt durch die Hochstilisierung verschiedener toter oder noch aktiver Politiker wird der Gesellschaft eine Botschaft vermittelt, dass man sich mittlerweile wieder durchaus rechts einreihen darf ohne gesellschaftliche Sanktionen erwarten zu müssen. Ja, man wird sogar dafür bewundert, dass man ausspricht was eh jeder zu sehen glaubt. Diese Akzeptanz eines Gedankengutes mit solch gefährlichem Potential ist der Auslöser anfangs angesprochener, dummen Aktionen.

Die Vertreter der großen Parteien wollen genau das immer noch nicht wahr haben. Angesprochen auf den Wahlerfolg von BZ/FP wird immer noch auf Protestwähler verwiesen und dann schnell das Thema gewechselt.
Kaum jemand will zugeben, dass dieses Phänomen schon lange über Protestwähler hinaus gegangen ist. Die Leute, die diese Parteien wählen wissen genau wo sie ihr X machen, das haben die Großparteien auch schon verstanden und versuchen selber (wenn auch viel zu spät und auf fragliche art und weise) die heiklen Themen aufzugreifen.
Da ist es dann auch völlig egal wenn sich FP/BZ von jegliche rechtsextremen Gedankengut distanzieren, schlimm genug wenn sie meinen, dass es heutzutage tatsächlich noch extremer gehen könnte...

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